Das ist das Schlittenhuhn. Es will immer Schlitten fahren, egal ob es Winter oder Sommer ist. Gerade ist Sommer und es gibt keinen Schnee. Ohne Schnee kann man nicht Schlitten fahren.
Das Schlittenhuhn setzt sich traurig auf den Schlitten und fährt im Gras herum. Wenn das Gras doch bloß Schnee wäre!
Oh nein! Das Schlittenhuhn hat eine kleine Blume überfahren! Es springt sofort vom Schlitten und richtet die Blume wieder auf. Jetzt geht das Schlittenhuhn ins Haus.
Mehrere Tage verbringt es drinnen und wartet auf den Winter. Es liest seine Lieblingsbücher, isst Früchte und trinkt Wasser oder Saft.
Eines Tages schaut es aus dem Fenster und bemerkt, dass im Garten überall braune, rote und gelbe Blätter liegen, die der Baum verloren hat. Das Schlittenhuhn springt fröhlich im Haus herum. Es ist Herbst geworden! Das heißt, dass der Winter bald kommt!
Das Schlittenhuhn rennt hinaus in den Garten, setzt sich auf den Schlitten und saust einen Laubhaufen hinunter. Hui, das macht Spaß! Fast so viel Spaß, wie im Winter einen Schneehaufen hinunterzusausen!
Hui, Hui, Hui! Das Schlittenhuhn saust den Laubhaufen immer wieder hoch und wieder runter.
Jetzt entdeckt es einen noch größeren Laubhaufen. Es saust hinunter. Huuuiii!
Es ist spät geworden. Das Schlittenhuhn muss ins Bett. Es schaut noch kurz auf den Kalender, um zu wissen, welcher Monat es ist. Es ist Oktober. Das Schlittenhuhn weiß, dass nach dem Oktober der November kommt. Und im November wird es wahrscheinlich schneien!
Das Schlittenhuhn geht in sein Bett. Dort wartet schon sein kleiner Schmuse-Teddy.
Im Nu ist das Schlittenhuhn eingeschlafen und träumt vom verschneiten Winter. Im Traum sitzt es vergnügt auf dem Schlitten, sieht die schneebedeckten Tannen und saust einen großen, weißen Hügel hinunter.
Plötzlich wacht es auf. Schade, dass das nur ein Traum gewesen ist. Das Schlitttenhuhn geht zum Kalender. Heute ist der erste November!
Fröhlich geht das Schlittenhuhn aus dem Haus. Es nimmt seinen Schlitten und macht sich auf den Weg. Wohin, weiß es noch nicht.
Da hört es zwei Igel, die miteinander reden. "Weißt du, im Harz und im Deister hat es schon geschneit! Und in den Alpen noch mehr!", sagt der größere von den beiden. Der kleinere schaut ihn begeistert an und sagt: "Super! Ich will dort Schlitten fahren!"
Jetzt weiß das Schlittenhuhn, wohin es geht: In die Alpen! Mit schnellen Schritten läuft es in Richtung Ziel.
Es läuft und läuft und irgendwann sieht es hohe, von glitzerndem, weißen Schnee bedeckte Berge, die majestätisch in den Himmel ragen. Das Schlittenhuhn beeilt sich.
Schließlich erreicht es das Ziel. Übermütig setzt es sich auf den Schlitten und braust einen hohen Berg hinunter. Es hat so viel Schwung, dass es ein paar Leute, die im Weg stehen, einfach umfährt und mit sich reißt. Die Menschen können nichts dagegen machen, dass sie den Berg jetzt kopfüber hinunterpurzeln. Sie schreien laut um Hilfe.
Plötzlich ist der Berg so steil und der Schlitten so schnell, dass das Schlittenhuhn die Kontrolle über ihn verliert und nicht mehr folgen kann. Es fällt vom Schlitten, purzelt ein Stück piepsend nach unten und hat plötzlich den Schlitten über dem Kopf.
Einen Moment lang weiß es nicht, was gerade passiert, schließt die Augen, und kracht gegen etwas. Es öffnet die Augen und sieht einen Lastwagen mit einem Anhänger, auf dem steht:
Reperaturwerkstatt E. Eisbein
Fachbetrieb für Schlitten, Schlittschuhe und Kufen aller Art
Aber der Schlitten vom Schlittenhuhn ist nicht kaputt und muss nicht repariert werden!
Das Schlittenhuhn fährt schnell weg. Jetzt ist es in Sicherheit. Es schaut sich um. Es ist in einem dunklen Wald. Die kahlen Äste der Bäume sind von Schnee bedeckt.
Plötzlich taucht ein kleiner Bär auf. Er schaut das Schlittenhuhn mit seinen niedlichen Kulleraugen an. "Hallo", sagt er. "Hallo", erwidert das Schlittenhuhn. "Wer bist du?" "Ich bin Brummi", sagt der Bär. "Ich bin das Schlittenhuhn", erklärt das Schlittenhuhn. Die beiden werden Freunde.
Sie spielen zusammen mit dem Schlitten. Nach einer Weile hat Brummi Hunger. Gemeinsam fahren sie mit dem Schlitten durch den Wald und suchen nach Essen. Das Schlittenhuhn sitzt auf dem Schlitten, Brummi zieht ihn.
Jetzt entdecken sie einen See und angeln Fische. Mit den Fischen gehen sie zu einer Lichtung und setzen sich auf den Schlitten. Sie essen die Fische.
Es wird langsam dunkel. Das Schlittenhuhn und Brummi essen die Fische auf und Brummi zeigt dem Schlittenhuhn seine Höhle. Überall liegen weiche Kissen. Das Schlittenhuhn und Brummi machen es sich gemütlich und schlafen ein.
Brummi träumt von einem Honigwaben-Paradies, wo es unendlich viele Honigwaben gibt. Das Schlittenhuhn träumt von seinem Zuhause mit dem nützlichen Kalender, dem weichen Bett, dem leckeren Essen und den spannenden Lieblingsbüchern.
Jetzt wacht das Schlittenhuhn auf. Die Sonnenstrahlen kitzeln es am Schnabel. Es sieht, dass Brummi auch schon wach ist. "Wollen wir zu mir nach Hause?", fragt es. Brummi nickt. So brechen die beiden auf.
Nach einer Weile kommen sie beim Haus vom Schlittenhuhn an. Sie gehen rein. Das Schlittenhuhn verstaut den Schlitten unter dem Bett. Dann frühstücken die beiden. Das Frühstück ist sehr lecker.
Jetzt putzen sich das Schittenhuhn und Brummi die Zähne und fahren draußen Schlitten. So machen sie das jeden Tag, bis der Dezember kommt. Im Dezember backen sie Lebkuchen, schmücken den Weihnachtsbaum und essen die Schokoladenstückchen aus ihren Schokoladen-Adventskalendern.
Die Tage vergehen und Weihnachten kommt. Das Schlittenhuhn und Brummi verkriechen sich kichernd unter ihren Decken und reden über das, was sie über den Weihnachtsmann wissen.
Es ist Nachmittag. Ein leises Klingeln erklingt. "Das war der Weihnachtsmann!", ruft Brummi. Das Schlittenhuhn stürmt zum Weihnachtsbaum. Das Fenster ist offen. "Der Weihnachtsmann ist durch das Fenster hineingekommen!", sagt Brummi. Er geht zum Schlittenhuhn und schaut sich die vielen bunten Geschenke an. Dann fangen sie an, auszupacken. "Oh!", schreit das Schlittenhuhn plötzlich und zeigt auf ein Buch, auf dem in großen Buchstaben "Das Schlittenhuhn" steht.
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